Norddeutsche Rundschau 08.12.2011
Zauberhaft: Die ostholsteinische Tournee-Bühne “Morgenstern” entführte
230 Kinder in den Orient zu Zauberern und Kalifen. Foto: Werlich
Heiligenstedten.
Vor einem Jahr, ebenfalls in der Weihnachtszeit, hatte die ostholsteinische Tournee-Bühne “Morgenstern” mit ihrer Märchenaufführung von “Schneeweißchen und Rosenrot” die Schüler der Julianka-Schule in Heiligenstedten begeistert. Jetzt waren die Schauspieler erneut zu Gast. Diesmal wurde die Schulbühne ganz orientalisch gestaltet, denn das aktuelle Stück des Morgenstern-Theaters ist das Märchen “Kalif Storch” von Wilhelm Hauff.
230 Kinder, davon 70 von der Grundschule Edendorf, folgten konzentriert dem Geschehen auf der Bühne. Der Kalif aus Bagdad wurde vom Zauberer Kaschnur reingelegt, indem letzterer sich als Straßenhändler verkleidet und ihm ein Pulver mit einem Schriftstück, das keiner lesen konnte, verkauft hatte. Doch der Kalif lässt den Gelehrten Salim kommen, der das Schriftstück übersetzen kann, das besagt, dass derjenige, der das Pulver einatmet und dann das Zauberwort “Mutabor” sagt, sich in ein Tier seiner Wahl verwandeln kann. Er dürfe allerdings nicht lachen, da er sonst das Zauberwort vergisst, das er für seine “Rückverwandlung” benötigt.
Gespannt verfolgten die jungen Zuschauer, wie sich der Kalif und sein Großvisier in Störche verwandeln und mit anderen Störchen tanzen. Da der Großvisier so ungeschickt tanzt, muss der Kalif lachen und beide vergessen das Zauberwort.
Auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Zauber wieder rückgängig zu machen, treffen sie “Lusa”, die Prinzessin von Indien, die Kaschnur in eine hässliche Nachteule verzaubert hat. Sie kann nur von dem Zauber erlöst werden, wenn sie von einem der Störche geheiratet wird, was der Kalif sehr widerwillig macht. Gemeinsam belauschen sie ein Gespräch zwischen Kaschnur, der inzwischen Kalif von Bagdad geworden ist, und einem anderen Zauberer, bei dem das Zauberwort verraten wird und stehlen den Zauberdolch, ohne den Kaschnur machtlos ist. Nachdem alle sich wieder in Menschen verwandeln konnten, nehmen sie Kaschnur gefangen, verwandeln ihn in einen schwarzen Storch und kitzeln ihn solange, bis er lachen muss. Nun muss er bis an sein Lebensende ein Storch bleiben.
Schauspieler und Lehrer freuten sich darüber, dass alle Schüler 90 Minuten lang gebannt zugesehen und ganz still gesessen hatten. “Am liebsten hätte ich ‘Zugabe’ gerufen”, sprach ein Mädchen vielen Schülern aus der Seele.