Norddeutsche Rundschau 01.06.2012
Trainer Michael Clausen beobachtet mit kritischem Blick die Bodyguard-Übung
der Teilnehmer Oke (li.) und Till. Foto: mehlert
Heiligenstedten.
Erstmals wurde an der Julianka-Schule ein Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskursus angeboten – mit großer Resonanz. 22 Kinder erfuhren dabei, sich vor Übergriffen zu schützen. “Nicht mit mir” lautet der Schriftzug über der weißen Hand auf rotem Grund. Mit dem kleinen, aber auffälligen Emblem, das eine Abwehrhaltung symbolisiert, wirbt der deutsche Ju-Jutsu-Verband zur Teilnahme.
“Der Kursus wurde von erfahrenen lizensierten Trainern und Übungsleitern und nach einer Konzeption des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes durchgeführt”, erklärt Michael Clausen von der Itzehoer Kampfsportgemeinschaft (KSG) “Arashi”. Gemeinsam mit Mike Peetz leitete Clausen den Kurs, der in sechs Themen-Einheiten gegliedert war. Im Rahmen der neunstündigen Präventionsmaßnahme lernten die Kinder nicht nur das wirkungsvolle “Nein-Sagen”, sondern auch wie sie sich durch den “Tigerkrallengriff” oder den unangenehmen “Nasenrubbler” verteidigen können. Zudem wurde ihnen erklärt, wann sie sich einer Situation stellen müssen, wie sie Gefahren abwehren und wie sie mit der eigenen Angst umgehen. Anhand eines Arbeitsheftes wurden sie zudem spielerisch mit Verhaltensregeln in gefährlichen und brenzligen Situationen vertraut gemacht.
“Wir vermitteln den Kindern über einfache situationsbezogene Übungen den Umgang mit den unterschiedlichen Situationen”, sagt Clausen. Die Kinder wurden in die Kursgestaltung einbezogen. Eigene Erlebnisse wurden besprochen und nachgestellt, gemeinsame Lösungen und Handlungsalternativen gesucht. “Soziale Komponenten wie der Umgang mit anderen, Rücksicht oder Helfen sind wichtige Elemente, die generell beim Ju-Jutsu-Training angesprochen und vermittelt werden”, so Clausen, der am letzten Trainingstag auch die Eltern eingeladen und mit einbezogen hatte. Schließlich betreffe Gewaltprävention nicht nur Kinder, sondern auch die Eltern.
Am Ende des Kurses erhielten alle Kinder eine Urkunde sowie das Angebot eines zweiwöchigen kostenlosen Probetrainings bei der KSG-Arashi. Dank richteten Clausen und Peetz abschließend an alle Sponsoren.