Zum Schulgottesdienst kommt der Pastor in zivil

SH:Z 01.03.2020

Artikel in der SH-Z vom 01.03.2020
Am Klavier begleitet Schulleiterin Constanze Reimers (rechts) Foto: Mehlert
Heiligenstedten

Ein Gottesdienst sollte nicht traurig sein, die Lieder müssten kinderfreundlich sein, und: „Der Gottesdienst müsste so wie Gott sein – weiß und lustig“ – so sehen es die Schüler. Bis auf den letzten Platz besetzt war vielleicht gerade deshalb gestern die St.-Marien-Kirche in Heiligenstedten, wo erstmals ein Gottesdienst von den Grundschülern der Julianka-Schule so vorbereitet worden war, wie sie ihn sich vorstellen.

Und dazu gehörte auch, dass Pastor Matthias Gerber auf das Tragen seines Talars verzichtet. „Ich habe euren Wunsch erhört“, sagte er und trat in „zivil“ vor den Altar. Die Besucher erlebten einen fröhlichen Gottesdienst mit Gesang und Gebeten, dessen Ablauf in den Händen der Kinder lag. Zwischen den Liedern erklärten sie immer wieder, was ihnen an einem normalen Gottesdienst gefällt, was sie nicht gut finden und wie in ihren Augen ein guter Gottesdienst aussieht. All dies hatten sie in der Schule vorbereitet – und aus den Ergebnissen stellten die Viertklässler dann eine in viele kleine Einheiten aufgeteilte „Predigt“ zusammen.

Während Marlene, Sarah und Frieda die Geschichten um Jesus besonders gut gefallen, stellte Greta das Zusammensein der Menschen in den Vordergrund. Anderen gefielen die hübsche Kanzel, die Atmosphäre und die Gebete. Gefragt hatten sich die Kinder auch, warum es nicht gut sei, allein zu sein. Antworten gab nicht nur das Lied „Zusammen“. Bjarne sagte: „Ist man alleine, wird man einsam und traurig.“ Und wenn man sich selber einen Witz erzähle, mache es keinen Spaß, weil man den ja schon kenne, so Ilaine.

Pastor Gerber hatte nur wenig zu tun – auch die Gebete wurden von den Kindern übernommen.

km