Norddeutsche Rundschau 06.11.2009
Mit Witz und Kreativität klärte Puppenspieler Stephan Teuber
Schüler über Sucht und Abhängigkeit auf. Foto: Mehlert
Heiligenstedten
Witzig verpackt waren die Themen Sucht und Abhängigkeit in der Geschichte „Dicke Freundschaft – dünner Faden“. Darin zeigte Stephan Teuber mit Hilfe seiner beiden Handpuppen „Fips“ und „Rolf“ den Kindern und Lehrern der Julianka Schule auf, wie schnell es zu Suchtsituationen kommen kann – und das alles ohne erhobenen Zeigefinger.
Von Anfang an verstand es der Puppenspieler vom Fantasia-Theater aus Stoltebüll, die Kinder mit der Führung und Gestaltung seiner Puppen in seinen Bann zu ziehen. Gleich zu Beginn des tiefsinnigen Theaterstückes wird Fips, die Maus, vermisst, so dass der Puppenspieler schließlich die Jungen und Mädchen um Mithilfe bittet. „Ich weiß wo sie ist“, sagt Tjark und zeigt auf einen der vielen Kartons, die das Bühnenbild des Figurentheaters bilden. Immer wieder bindet Teuber die Grundschüler in das Geschehen mit ein und versetzt sie mit seinem Improvisationstalent nicht nur in Aufregung, sondern bringt sie auch zum Staunen und Lachen. Mitfiebernd verfolgen die Kinder die Geschichte, so dass die Aufmerksamkeit bis in die hintersten Reihen bis zum Ende der Vorstellung bestehen bleibt.
Dicke Freunde: Fips & Rolf Foto: Mehlert | Die Geschichte ist schnell erzählt: Dem Schwein Rolf fehlt es an nichts. Er wohnt in einer behaglichen Schlammtonne und hat in der Maus Fips einen guten Freund gefunden. Neben dieser Freundschaft aber ist Rolf nur eines wirklich wichtig – das Fressen. Für die leckeren Futtersäcke des Bauern lässt er sogar seinen besten Freund links liegen, so dass die Freundschaft bald am seidenen Faden hängt. |
Rolf wird immer fetter, er leidet unter Atemnot und kann sich kaum noch bewegen. Sein Ende naht, als er geschlachtet werden soll. Fips aber gesinnt sich auf die Freundschaft und bringt Rolf dazu, sich zu bewegen, zu joggen und wieder schlank und gesund zu werden. „Das ist ein bisschen Suchtprävention“, beschreibt der Autodidakt sein Stück. Am ende der Vorstellung waren sich Kinder und Lehrer einig, dass der Puppenspieler durch Originalität, Humor und eine besonderen Wortwitz überzeugte. Lachen und Mitmachen waren durchgängiges Prinzip der Vorstellung, so dass alle gemeinsam auf ihre Kosten kamen.
Kristina Mehlert