Nachhaltigkeitspreis für Julianka-Schule

Norddeutsche Rundschau 22.11.2011

Artikel in der Norddeutschen Rundschau vom 22.11.2011

Preisübergabe: Ministerin Juliane Rumpf mit Michael Herold und Oluf Martinen. Foto: Staudt

Heiligenstedten

Im Mai konnte die Julianka-Schule in Heiligenstedten die Auszeichnung durch die UNESCO für die Unterstützung der UN-Dekade ,,Bildung für nachhaltige Entwicklung” entgegen nehmen. Nicht nur die Julianka-Schüler werden sich noch gern an den ,,Afrika-Tag” erinnern, mit dem die Auszeichnung gefeiert wurde.

Jetzt gibt es erneut einen Grund zur Freude, denn auch die Teilnahme an dem vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume Schleswig-Holstein ausgeschriebenem Wettbewerb ,,Zeichen setzen – wir machen Zukunft”, ,,Nachhaltigkeitspreis 2011″ mit dem Motto ,,Ernährung”, wurde mit einem Preis belohnt. Zu diesem Wettbewerb waren 30 Projekte von Verbänden, Bildungseinrichtungen und Unternehmen eingereicht worden.

Für das Partnerprojekt mit der Leguruki-Schule in Tansania, speziell für die Anschaffung von so genannten ,,Carmatec-Öfen” zum nachhaltigen Schutz der Umwelt der Region der Partnerschule und zur nachhaltigen ökonomischen und sozialen Verbesserung der Situation an der Partnerschule, erhielt die Julianka-Schule einen Sonderpreis (wir berichteten).

In seiner Kurzbeschreibung zum Wettbewerbsbeitrag hatte Michael Herold darauf hingewiesen, dass man die Partnerschule in Tansania mit zwei dieser Carmatec-Öfen ausgestattet habe. Der Initiator der Partnerschaft betonte, dass in Tansania seit ein paar Jahren die Schulkinder mit einer Mahlzeit versorgt werden. Damit nicht mehr auf einer Feuerstelle, bestehend aus einigen Feldsteinen, mit Holzkohle oder abgeholzten Bäumen gekocht werden muss, habe man sich zu dieser Anschaffung entschlossen. Herold betont in seinem Schreiben, dass nach einer Schätzung bei anhaltendem Raubbau des Baumbestandes in 20 Jahren kein Baum mehr in Tansania stehen könnte.

Mit den neuen Öfen, so Herold, würden 85 Prozent Holzkohle oder Brennholz eingespart, da sie mit Tiermist befeuert werden können. ,,Dies schützt nachhaltig den Baumbestand in der Region unserer Partnerschule.”

Nachhaltigkeit, so der Initiator, bedeute zugleich auch ökonomische und soziale Verbesserung. Die Carmatec ermöglichen erst die Zubereitung der Mahlzeit für zirka 500 Schulkinder. Die Schulspeisung bewirkt, dass 35 Prozent mehr Kinder, besonders arme Kinder, die Schule besuchen können. Durch die Einsparung des Einkaufs von Holzkohle stünden nun mehr Gelder für Nahrungsmittel zur Verfügung. Zudem werde die gesundheitliche Belastung der Köchinnen bei der Zubereitung der Speisen stark reduziert, da bei Carmatec der Rauch über ein Rohrsystem abgeleitet wird.

,,Bei unseren Partnern konnte mit der Maßnahme ein Bewusstsein zum sparsamen Umgang mit Ressourcen entwickelt werden”, teilte Michael Herold mit. Die Jury überzeugte das Projekt und gratulierte der Julianka-Schule mit dem ersten Sonderpreis, dotiert mit 1000 Euro.