Julianka-Schüler haben ihre eigene Streuobstwiese

Norddeutsche Rundschau 11.06.2013

Artikel in der Norddeutschen Rundschau vom 11.06.2013
Präsentieren ihr Projekt “Streuobstwiese”: Die Viertklässler der Julianka-Schule Heiligenstedten
Foto: Werlich

Oldendorf

Johanna weiß alles über Wiesenblumen und Jule und Bele haben einen ganzen Ordner über das Thema „Feldmäuse“ angelegt. Sie sind drei Schülerinnen der beiden vierten Klassen der Heiligenstedtener Julianka-Schule, die in der Gemeinde Oldendorf die Betreuung einer Streuobstwiese übernommen haben. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Isabel Sominka, Birte Krämer und Irma Forster haben sie im Rahmen eines Projektes im Heimat- und Sachunterricht (HSU) die Wiese mit all ihren Pflanzen und Tieren genau erforscht und sich dabei ganz viel Wissen über die heimische Tier- und Pflanzenwelt erarbeitet.

Für dieses Projekt sowie für das Schul-Projekt Primaryschool Leguruki/Tansania wurde die Julianka-Schule kürzlich mit dem Qualitätssiegel „Zukunftsschule SH“ ausgezeichnet (wir berichteten). Jetzt wurde das Projekt auch den Familien der Viertklässler sowie allen interessierten Bürgern vorgestellt. Im Oldendorfer Dorfhaus begrüßte Bürgermeister Henning Schultz-Collet Kinder und Gäste und blickte in einer kurzen Ansprache zurück auf die Anfänge der Streuobstwiese, die im Frühjahr 2009 angelegt worden war.

Unter der tatkräftigen Mitarbeit von Gemeindevertreterin Uta Schumacher und unterstützt von der Unteren Naturschutzbehörde wurden damals 40 Obstbäume ganz unterschiedlicher Sorten gepflanzt. Unterstützt von Uta Schumacher wurde die Streuobstwiese im Schuljahr 2012 von den Viertklässlern übernommen. Sie leisten seitdem Pflegearbeiten, bestimmen die Namen von Blumen, Sträuchern und Tieren. Sogar ein Insektenhotel wurde schon aufgestellt. „Ihr habt gelernt, dass das Obst letztendlich nicht aus dem Supermarkt kommt“, wandte sich der Bürgermeister an die Kinder, die für ihre anschließenden Referate, unterstützt von Dia-Bildern, sogar Terrarien mit Schnecken, Pflanzen und selbst gebastelte Tierbilder mitgebracht hatten.

Die Zuhörer erfuhren Wissenswertes über alles, was auf so einer Streuobstwiese wächst und lebt. Sie erfuhren unter anderem, dass es 40 Arten von Regenwürmern gibt, wie lange eine Amsel brütet oder auch, dass die Blattlaus zu den Lieblingsspeisen des Ohrwurms gehört. Viele Besucher waren erstaunt über die Vielfalt von Flora und Fauna einer Streuobstwiese und bedankten sich mit lang anhaltendem Beifall bei den Viertklässlern für den hoch interessanten und informativen Vortrag. „Eigentlich müsste dieses Projekt Schule machen und noch viel mehr dieser Naturwiesen angelegt werden“, so äußerten sich anschließend viele von ihnen.

Schulleiterin Constanze Reimers wies besonders auf die Nachhaltigkeit dieses Projektes hin, das nach Schuljahresende an die neuen Viertklässler weitergegeben wird. Auch sie werden regelmäßig die Oldendorfer Streuobstwiese besuchen. we